Norden 2009: Von Basel nach Finnland

 
Von Basel nach...  

2. Tag: Helsinki

3. Tag: Mikkeli-Oravi


4. Tag: Linnansaari

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Endlich, endlich, es geht los. Die Koffer sind gepackt, eingecheckt haben wir auch und nun sitzen wir im Flugzeug in Richtung Norden. Das heisst, wir sassen. Denn wir sind sicher in Helsinki gelandet, keine Verspätungen, nichts auffälliges, ausser etwa kleine Turbulenzen in der Landephase beim Flughafen Amsterdam Schiphol. Und dort hiess es einmal: Warten! Denn der Anschluss war planmässig nicht nahtlos. So hat man Zeit die Nachbarn zu beobachten, wie sie das auch mit uns tun, zumindest ein bisschen. Vater und Sohn, die in der nächsten Sitzgruppe sitzen, scheinen eher gelangweilt und müde zu sein. Nicht aber die junge Frau uns gegenüber: Das kleine Notizbuch in der Hand lässt sie den Blick wie zufällig durch die lange Abflughalle schweifen, auch zu uns. In den Ohren die Stöpsel ihres IPod. Dann ein Blick als studiere sie und schwupps setzt sie weitere Zeilen in ihr Notizbüchlein. Nun ist sie auch hier verewigt ebenso wie die ältere Frau in unserem Rücken, welche die Wartezeit mit Stricken verkürzt. Gewiss, der nächste Winter kommt bestimmt!

Eiin jüngerer Mann setzt sich zu uns, schaut verlegen in die Runde, holt sein Handy aus der Tasche und versenkt sich im kleinen Display. Er strahlt. Wer ihm wohl was mitgeteilt hat? Draussen ist etwas Bewegung aufgekommen. Unser City Jet, mit dem wir von Basel gekommen sind, wird vom Schleppfahrzeug weggeschoben. Die Kapitänin blickt kurz zur Seite, hinauf zu uns, die wir warten. Drinnen im Flugzeug läuft das normale Startprozedere ab... Wir aber warten noch, denn unser Start nach Helsinki ist nicht vor 18 Uhr geplant...

"Range your step" mahnt stoisch penetrant eine weibliche Stimme die Nutzer des Rollbandes. Wie sie das wohl meint, mit dem "range", für mich klingt das "strange".  Auf dem Band schweben zwei Frauen mit Gepäckwägelchen und kleinem Hund mit Schlaufe vorbei. Kaum durch kehren sie wieder zurück. Mal hin, dann her, es ist ja nicht schwer. Sie scheinen zu suchen, aber sie fluchen nicht, sie lachen quietschdidsel. Schon kommen sie wieder. Das war "hin". Nun sind sie weg. Ob sie wohl fündig geworden sind? Minuten später tauchen sie wieder auf. Dieses Mal marschieren sie neben dem Rollband, auf der anderen Seite von uns und gehen gezielt zum "Lift to gate D81". Sie schweigen. Die Lifttüre geht auf. Sie entladen ihr Wägelchen und jetzt lachen sie wieder vergnügt: "You are sure, my dear, this is the right one?" Die andere nickt bestimmt. Beide lachen wie Teenies. Die Türe schliesst sich. Und sie sind auch nicht mehr zurückgekommen.

Die Abflughalle ist ein reiner Zweckbau, Glas Metall. Kein Ort zum Verweilen, wenn man nicht gerade muss. Der Blick nach draussen, die Standfläche der Flugzeuge, die Flughafenlage drei mehr oder weniger hohe Towers, wirken kühl und abweisend, als wäre man in die Zukunft eines Science Fiction Romans katapultiert. Nur die regennassen Wolkenballen sind beruhigend, denn sie zeigen, dass wir nicht "abgehoben" haben sondern noch immer auf der guten alten Erde sind. Wenige Regentropfen klatschen an die Scheibe. Ein Hochdecker landet und in fünf Minuten wird das Gate geöffnet, dann können auch wir einsteigen...

Die Maschine hebt ab, durchstösst die Wolkenballen und dann schweben wir über der Zauberwelt der Wolken. Die Sonne kommt flach herein, ist aber hell und kräftig. Sie beleuchtet die unterschiedlichsten Wolkenformen und Gebirge. Eigentlich möchte man sich dort bewegen, auf dem weissen Nichts. Zwischendurch ist der Blick frei hinunter auf Landstriche und später das Meer. Weisse Wolkenkronen sind im schwarz-blauen Wasser sichtbar. Das Wasser wirkt wie eine gekräuselte, matt glänzende Haut. Zwischendurch hat es weisse Felder. Sind das Reste von Eis, die hier schwimmen? Wir wissen es nicht.

Ein ältere Finnin erzählt von ihrem Leben, dass sie zwischen Holland und Finnland regelmässig pendelt und bis zu ihrer Pensionierung in EU-Kommissionen mitwirkte, mit ihrem Fachwissen als Tierärztin. Sie erzählt uns auch, dass die Mitternachtssonne in Helsinki nicht gibt, es auch hier Nacht werde, wenngleich recht spät, wie wir später selber erfahren. Die Mitternachtssonne sei in Gebieten weiter nördlich zu sehen. Eine wunderbare Sache, schwärmt sie.

Endlich geht die Anreise zu Ende. Wir nehmen den Flughafenbus und staunen über die Dämmerung. Das Licht ist anders, als bei uns, oder ist es nur ein Gefühl? Wie wir im Hotel sind und das Zimmer bezogen haben, ist es dunkel geworden, draussen...

 

Auch in Helsinki wird es im Sommer Stockdunkel Blick aus dem Hotelfenster Radisson Blue
Startende Maschine in Amsterdam
Fingerdock in Amsterdam
Vom Fingerdock verdeckt steht das Flugzeug, das uns nach Amsterdam bringt


KLM Maschine für Weiterflug